Transition
Bilder sind angehaltene Zeit. Sie zeigen Vergangenes und behaupten, es festhalten zu können. Das ist natürlich eine Lüge. Auch die Bilder werden irgendwann vergehen. Wir versuchen sie zu konservieren, weil unser Leben aus ihnen besteht. Die Gegenwart ist ein Film, den wir nicht anhalten können. Das stehende Bild dagegen ist der Versuch, den Strom der Zeit zu stoppen, etwas zu bewahren, was nicht einzufangen ist. Bilder sind insofern Sabotage am Vergänglichen. Meine Bilder zeigen, was ich irgendwo auf dieser Welt sehenswert fand und mitnehmen wollte. Mit wachsender zeitlicher Distanz verdichten sich die Bilder auf das Wesentliche, werden zu Ausschnitten, Schnipseln des Realen. Sie entfernen sich in der Reduktion von der Wirklichkeit und werden zu einer eigenen Realität, werden zu Linien, Formen und Klängen. Sie sind Dokumente des Verschwindenden, dem durch Aufmerksamkeit eine Lebensverlängerung zuteil wird. Das ist schön. Mehr ist nicht drin.
Pictures are stopped time. They show the past and claim to be able to hold onto it. That is of course a lie. The pictures will also fade at some point. We try to preserve them because our life consists of them. The present is a film that we cannot stop. The still picture, on the other hand, is an attempt to stop the flow of time, to preserve something that cannot be captured. In this respect, images are sabotage of the transitory. My pictures show what I found worth seeing somewhere in this world and what I wanted to take with me. With increasing distance in time, the images condense to the essentials, become excerpts, snippets of the real. In the reduction, they move away from reality and become a reality of their own, becoming lines, shapes and sounds. They are documents of the vanishing, who is given a life extension through attention. That's nice. More is not possible.